Religionspädagogik

Wir wollen den Kindern zeigen, wie wichtig sie uns sind. Das beginnt bereits mit der Begrüßung: „Schön, dass du da bist… Wunderbar, dass du wieder gesund bist… usw“. Wir schauen uns an und das Kind sieht und fühlt:
Du bist willkommen! Diese Haltung zieht sich durch den gesamten Tagesablauf, in den der christliche Glaube mit eingeflochten wird. Wir beten, singen, hören Geschichten aus der Bibel, erleben Rituale und feiern
natürlich Feste und Familiengottesdienste.

Dabei dient das Kirchenjahr als Gestaltungselement.

Nach den Sommerferien beginnt ein neues Kindergartenjahr. Wir erkunden die Kirche und den damit verbundenen Weg dorthin.
Wie sieht die Kirche aus? Wie fühlt es sich an, wenn wir dort sind? Wie klingt es, wenn wir singen? Wohnt hier der Pastor/die Pastorin?

Das erste Fest, das wir gemeinsam feiern, ist das Erntedankfest. Gemeinsam betrachten wir die Gaben in der geschmückten Kirche und überlegen: „Warum danken wir Gott“?
Die Projekte um das Thema „Ernte – Wachstum – Schöpfung“ lassen die Kinder zu der Erkenntnis kommen: Gott hat alles geschaffen. Auch uns. Und er liebt seine Schöpfung!
Weiter geht es im Kirchenjahr mit St. Martin und es ist sehr wichtig in jedem Jahr das gleiche Ritual zu erleben. Zu Beginn versammeln sich alle Teilnehmer in der Kirche. Der Pastor/die Pastorin bringt uns singend (Christus
dein Licht) das Licht, an dem alle Laternenkerzen entzündet werden. Wir verlassen singend die Kirche und der Laternenumzug nimmt seinen Lauf. Er endet an der Dorfwiese und wir erleben, wie St. Martin seinen Mantel mit dem Bettler teilt. Die Kinder freuen sich darauf und es gibt ihnen gleichzeitig die Sicherheit, dass es Dinge im Leben gibt die stets wiederkehren und auf die sie sich verlassen können.
Es folgt der Nikolaustag. Eine Kollegin verkleidet sich vor den Kindern zum Bischof Nikolaus und wir erzählen die Geschichte dazu. Auch dies ist ein festes Ritual. Am Ende werden Äpfel, Mandarinen und Nüsse, die
Nikolaus bereits im Kindergarten versteckt hatte, während des Frühstücks verspeist.

Wir legen Wert auf die Tatsache, dass wir uns gemeinsam an kleinen Dingen wie Apfel, Nuss und Mandelkern erfreuen und diese miteinander teilen. Die Weihnachtsgeschichte erleben die Kinder in unserem Kindergarten
„hautnah“. Wir gestalten in der Kirche mit biblischen Erzählfiguren eine sogenannte Kinderkathedrale und bedeutsamen Elemente des Erzählens. An mehreren Stationen erleben die Kinder das Geschehen rund um die Geburt Jesu. Das geschieht in kleinen Gruppen, die mit einer oder zwei Erzieherinnen in die Kirche kommen. So wird die jeweilige Geschichte altersgemäß erzählt und „gelebt“.

Den Höhepunkt unserer Vorweihnachtszeit erleben wir gemeinsam mit den Kindern und ihren Familien bei Pferden, Esel und Ochs im Stall und gehen mit Freude den Weihnachtstagen entgegen.
Es folgen Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt mit Erzählen, Singen, Spielen, Schauen und der Zusage des Glaubens:
Gott hat dich lieb. Du bist Gottes Kind.

Durch unsere christliche Haltung wollen wir dies die Kinder täglich spüren lassen. Ob nun während eines ganz „normalen“ Kindergartentages, einer Geburtstagsfeier mit Ritualen und einem besonderen Geburtstagsgebet
oder eben während großer Feste und Familiengottesdiensten.